Das Berliner Dokumentationszentrum Topographie des Terrors zeigt ab Mittwoch eine Ausstellung über Reinhard Heydrich (1904-1942) als einem der mächtigsten Männer im NS-Überwachungs- und Verfolgungsapparat. Unter dem Titel „Reinhard Heydrich. Karriere und Gewalt“ geht es dabei um die Bedingungen für dessen steilen Aufstieg. Die Direktorin der Topografie des Terrors, Andrea Riedle, sagte am Dienstag in Berlin, es sei die erste Schau der Stiftung, die sich mit der Biografie eines zentralen Täters des Terrorapparats von SS und Polizei beschäftigt.
Während des Zweiten Weltkriegs war Heydrich maßgeblicher Organisator des Holocausts. Als Chef der Sicherheitspolizei wurde er 1941 von Hermann Göring (1893-1946) beauftragt, ein Konzept für den Massenmord vorzulegen. Heydrichs Dienstsitz war ab 1934 das Geheime Staatspolizeiamt an dem Ort, an dem sich heute das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors befindet.
Heydrich war unter anderem Vorsitzender der Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942, bei der in Berlin hochrangige Vertreter von Ministerien, Parteidienststellen und Besatzungsbehörden organisatorische Fragen des Holocausts besprachen. Er ging im deutsch besetzten Teil der Tschechoslowakei rigoros gegen den Widerstand vor. Im Juni 1942 starb er an den Folgen eines Attentats in Prag. Das NS-Regime feierte ihn fortan als „Märtyrer“.