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Ausstellung über Kunststoffmöbel aus der DDR

Das Museum „Utopie und Alltag“ in Eisenhüttenstadt präsentiert eine neue Ausstellung über Plastik-Möbel aus der DDR. Unter dem Titel „PURe Visionen – Kunststoff-Möbel zwischen Ost und West“ werde dort die nur rund zehn Jahre währende Produktionsphase in den 70er Jahren in den Blick genommen, teilte das Museum mit. Möbel wie das „Garten-Ei“ und der „Känguruh-Stuhl“ seien dennoch bis heute als Ikonen ostdeutschen Designs bekannt. Die Ausstellung sollte am Samstag eröffnet werden und ist bis zum 30. März zu sehen.

In der DDR habe der synthetische Werkstoff Polyurethan (PUR) dazu beitragen sollen, den Glauben an technologischen Fortschritt, Wachstum und steigenden Lebensstandard wachzuhalten, hieß es. Maschinen, Verfahrenstechniken, chemische Ausgangsstoffe und Entwürfe für die Kunststoff-Möbel hätten jedoch zunächst für hohe Millionenbeträge aus dem Westen eingekauft werden müssen. Anfang der 70er Jahre habe sich die DDR so zum weltweit wohl größten Hersteller von Kunststoffmöbeln emporgeschwungen.

Zentrale Produktionsstandorte für PUR-Möbel waren den Angaben zufolge das Petrolchemische Kombinat (PCK) Schwedt und der VEB Synthesewerk Schwarzheide mit seinem Zweigbetrieb in Bernsdorf. In den späten 70er Jahren sei die Ära der PUR-Möbel zu Ende gegangen. Die Verteuerung des Rohstoffs Öl, der unerwartet hohe Fertigungsaufwand und ein Wandel des Einrichtungsgeschmacks hätten zur Einstellung der Produktion geführt. Ein letzter Höhepunkt seien Exporte in die UdSSR anlässlich der Olympischen Spiele 1980 gewesen.