Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes widmen sich die Staatlichen Museen zu Berlin mit in einer Sonderausstellung im Bode-Museum auf der Museumsinsel den „Engeln der Geschichte“. Im Mittelpunkt steht das Aquarell „Angelus Novus“ von Paul Klee (1879-1940) aus dem Jahr 1920, eine Ikone der Kunst des 20. Jahrhunderts. 1921 hatte der Philosoph Walter Benjamin (1892-1940) die Arbeit erworben und sich in zahlreichen Texten damit auseinandergesetzt.
Das Bild prägte Benjamins Denken und begleitete ihn ins Exil. In einem seiner letzten Texte bezeichnete er die Figur als „Engel der Geschichte“. Jetzt ist das Blatt aus Jerusalem nach Berlin zurückgekehrt und wird im Bode-Museum in einem Kabinett gemeinsam mit Manuskripten des Kunsttheoretikers aus der Akademie der Künste präsentiert.
Ergänzend sind Fotografien aus dem Jahr 1945 sowie Clips aus Wim Wenders Film „Der Himmel über Berlin“ (1987), in dem zwei Engel auf das geteilte Berlin schauen, zu sehen. Eine kriegsbeschädigte Engelsskulptur des venezianischen Renaissance-Bildhauers Giambattista Bregno und die Reproduktion eines zerstörten Engel-Gemäldes des Barockmalers Caravaggio (1571-1610) symbolisieren Schäden und Verluste der Museen 1945.
Ausgewählte Engelsfiguren der Skulpturensammlung in der Dauerausstellung im Bode-Museum stimmen auf das Thema ein und stellen den Kontext zu Krieg und Zerstörung in Berlin vor 80 Jahren her. Eröffnet wird die Schau zum 80. Jahrestag des Kriegsendes am Donnerstag. Zu sehen ist sie bis 13. Juli.