Artikel teilen:

Augsburg feiert 375 Jahre Friedensfest mit buntem Kulturprogramm

In Deutschland gibt’s nirgendwo mehr gesetzliche Feiertage als in Augsburg, dem Hohen Friedensfest am 8. August sei Dank. Es jährt sich bald zum 375. Mal. Zum Jubiläum ist in der Stadt einiges geplant – nicht nur Party.

Unter dem Motto “Frieden riskieren!” veranstaltet die Stadt Augsburg ein drei Monate dauerndes Kulturprogramm zum 375. Jahrestag des Augsburger Hohen Friedensfests. Dabei handelt es sich um den einzigen gesetzlichen Feiertag in Deutschland, der nur in einer Stadt gilt. Die Augsburger haben dadurch die meisten gesetzlichen Feiertage bundesweit (14). Das Hohe Friedensfest wird seit 1650 gefeiert. Es kam auf, nachdem die Protestanten nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) das Recht zur Religionsausübung und ihre Kirchen wiedererlangt hatten.

Das Programm soll laut Ankündigung vom 8. Mai bis 8. August laufen. Am 8. Mai 1945, also vor 80 Jahren, endete der Zweite Weltkrieg in Europa, am 8. August steht das 375. Hohe Friedensfest an. Geplant sind rund 140 Veranstaltungen und Projekte an diversen Orten in der Stadt, wie es heißt. Zudem soll es Gespräche, Lesungen und Filmvorführungen, Vorträge, Performances, Ausstellungen sowie Konzerte geben. Die Veranstalter versprechen sich vielfältige Impulse zu Fragen wie den folgenden: “Was passiert im Krieg mit einer Gesellschaft? Was ist Frieden eigentlich? Wie kann er dauerhaft erhalten werden? Wie kann mein Beitrag zum Frieden aussehen?”

Der Titel “Frieden riskieren!” sei gleichsam als Einladung, Aufforderung und Ermutigung zu verstehen, so die Organisatoren weiter. “Wir müssen etwas für den Frieden riskieren – denn er ist zerbrechlich. Das sehen wir in diesem Jahr deutlicher als bisher. Wir müssen etwas für den Frieden riskieren – nicht nur aus einer historischen Verantwortung heraus, sondern im Angesicht der aktuellen Ereignisse und Entwicklungen in Deutschland, Europa und der Welt.”

Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) ergänzt: “Die Friedensstadt Augsburg versteht ihr historisches Erbe als eine Selbstverpflichtung, für ein friedliches Zusammenleben in einer vielkulturellen und multireligiösen Stadt einzutreten, in der Menschlichkeit, Empathie und Toleranz das Fundament unseres Miteinanders bilden. Für den Frieden müssen wir gerade jetzt aktiv einstehen, ihn schützen und verteidigen.”