Im Umgang mit der rechtspopulistischen AfD, die jetzt in mehreren Landtagen sitzt, tun sich nicht nur demokratisch gewählte Vertreter anderer Parteien schwer. Jüngstes Beispiel: der verweigerte Handschlag eines SPD-Politikers gegenüber einer AfD-Abgeordneten. Auch im Umfeld der beiden großen Kirchen gibt es viel Unsicherheit, wie mit Volksvertretern umzugehen ist, deren Denken und Handeln in krassem Gegensatz steht zu eigener Überzeugung und eigenem Tun.
Deutlich machen das die Planungen der beiden christlichen Großveranstaltungen in diesem und im nächsten Jahr (Seite 4). So wird beim 100. Katholikentag Ende Mai in Leipzig nach dem erklärten Willen der Veranstalter kein AfD-Spitzenpolitiker bei Podiumsdiskussionen dabei sein. Dagegen verlautet aus dem Kirchentagspräsidium zu den Vorbereitungen des großen Protestantentreffens im Reformationsjubiläumsjahr 2017 in Berlin, „mit gutem Augenmaß“ wolle man demnächst die Leute ansprechen.
Gespräch. Mit allen. Über alles. Dafür stehen Kirchentage. Nicht jeder versteht das. Aber es ist richtig.
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