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Auftischen und einmischen

Die Evangelischen Frauen in Lippe luden zum Festmahl im Zeichen der Luther‘schen Tischreden ein

DETMOLD – Tischreden à la Martin Luther standen im Zentrum des Frauenmahls, zu dem die Evangelischen Frauen in Lippe (EFiL) ins Freilichtmuseum Detmold eingeladen hatten. Diesmal sprachen allerdings ausschließlich Frauen, die die Zukunft von Kirche und Gesellschaft in den Blick nahmen.
Agnes Sternschulte, Landschaftsökologin am Freilichtmuseum Detmold, erzählte etwa, wie wichtig es für den Erhalt der Schöpfung sei, alte Obst-, Gemüse- und Getreidesorten in Garten und Feld zu erhalten. Dies sei nicht nur ein Beitrag zur gesunden Ernährung, sondern auch ein wichtiger Schritt gegen die Übermacht der Saatgutfirmen.
Vor dem Hauptgang nahm die Geschäftsführerin der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD), Eske Wollrad, die Zukunft der Kirche aus weiblicher Sicht ins Visier. „Die Kirche wird kleiner sein, sie wird älter sein und auch ärmer.“ Sie habe eine Zukunft, wenn sie Investitionen wage – und zwar, so Wollrad, in die kirchliche Arbeit von Frauen. Frauen seien die tragenden Säulen in den Gemeinden. Häufig würde allerdings so getan, als könne man auf sie so selbstverständlich zurückgreifen wie auf das Wasser aus der Leitung.
Die dritte Tischrednerin, Bildungsreferentin Katharina Arnoldi, stellte das Projekt „Herzenssprechstunde“ vor und widmete sich der Frage, an welchen ungewöhnlichen Orten die Kirche Menschen ins Gespräch bringen kann. Zum Beispiel in der Sprechstunde beim Hausarzt. Sie stellte das Konzept einer Art mobilen Seelsorge vor.  UK