Mit einer Mahnwache am Rathaus im vorpommerschen Tribsees stellen sich 15 Initiativen, Vereine und Unternehmerinnen und Unternehmer am Donnerstag, 21. März, um 17.30 Uhr, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, gegen Ausgrenzung, Hetze und Rassismus.
Auf Plakaten können Interessierte den Tribseeser Aufruf für Vielfalt, Toleranz, Respekt und Menschenwürde nachlesen. Dieser Aufruf unterzeichnet von den Teilnehmenden soll danach in der Gemeinde, in Vereinen und auch Arztpraxen – überall, wo Menschen in Tribsees zusammenkommen – verteilt werden.
In der Gemeinschaftsunterkunft sind rund 75 Geflüchtete untergebracht
In diesem heißt es unter anderem: „Wir möchten in einer weltoffenen Stadt leben, in deren Mauern sich seit Jahrhunderten Menschen vieler Nationen begegneten; hier trafen seit dem Mittelalter Menschen verschiedenster Herkunft und Religionszugehörigkeit aufeinander – Einheimische, Krieger, Pilger, Zugereiste, Geflüchtete und Touristen… Wir kämpfen dafür, dass unsere Kinder und Enkelkinder solidarisch in Frieden, ohne Vorurteile und Angst aufwachsen und leben können.“
Und weiter: „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, Brücken zu bauen, Menschen zusammenzubringen, Dialog, Austausch und solidarische Begegnungen zu ermöglichen.“ Im Dezember 2022 lebten in der Gemeinde Tribsees rund 3000 Menschen. In der Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises Vorpommern-Rügen im Ort sind rund 75 Geflüchtete untergebracht. Viele vor allem ukrainische Geflüchtete leben in eigenen Wohnungen dezentral innerhalb der Gemeinde.
Aufruf in Tribsees soll Gesprächsangebot für die Menschen vor Ort sein
„Bei den Geflüchteten, die in Tribsees leben, vor allem bei den Jugendlichen, herrscht große Angst und Unruhe“, weiß der Mitunterzeichner des Aufrufes, Heiko Kauffmann, vom Arbeitskreis Asyl der Tribseeser Kirchengemeinde zu berichten. Besonders seit ein Recherchekollektiv im November 2023 die Äußerungen der AfD in Bezug auf Abschiebungen publik gemacht hatte.