Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, fordert mehr Aufmerksamkeit für Benachteiligungen älterer Menschen. Aus Umfragen und Untersuchungen sei bekannt, dass ältere Menschen in der Gesellschaft stark diskriminiert würden, sagte Ataman anlässlich des Diversity-Tages im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB).
Nach den Worten der Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung geben in Umfragen genauso viele Menschen an, sich aufgrund ihres Alters diskriminiert zu fühlen wie zum Beispiel aus rassistischen Gründen. Altersdiskriminierung komme aber im öffentlichen Diskurs nur selten vor. „Wir brauchen da, glaube ich, noch sehr viel Aufklärung“, betonte Ataman.
Keine Wohnung für Alte
Aus der Beratungspraxis der Antidiskriminierungsstelle des Bundes berichtete die Unabhängige Beauftragte etwa von Fällen, in denen ältere Menschen eine Wohnung nicht bekommen, weil Vermieter nicht mehr an Menschen über 70 Jahren vermieteten. Schon ab etwa 50 Jahren hätten Menschen trotz Fachkräftemangels Schwierigkeiten, einen neuen Job zu finden. Älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern würden mitunter durch Arbeitgeber Fortbildungen verweigert.
Ataman sprach sich dafür aus, ein Verbot von Altersdiskriminierung auch im Grundgesetz zu verankern: „Das wäre ein wichtiges Zeichen und ein wichtiges Signal, wenn in der Verfassung nochmal klargestellt würde, dass Diskriminierung aufgrund des Lebensalters, egal ob Jung oder Alt, nicht erlaubt ist.“ Der Diversity-Tag am 23. Mai wirbt für Vielfalt in der Arbeitswelt.