Archäologen haben in Haltern Fundamentreste von zwei kleinen römischen Tempeln und einer Opfergrube gefunden. Die beiden rechteckigen Kultbauten auf dem Gelände des früheren Römerlagers hätten zwar „nur aus Lehmfachwerk“ bestanden, erklärte die Archäologin des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), Bettina Tremmel, am Montag in Münster. Sie hätten aber die für zahlreiche römische Städte typischen großen, aus Stein errichteten Tempel zum Vorbild gehabt.
Derartige Kultbauten seien nirgendwo sonst innerhalb römischer Militäranlagen gefunden worden, erklärte der LWL. Die Fachleute konnten den Grundriss eines der beiden Tempel „nahezu vollständig aufdecken“. Das 30 Quadratmeter große Holzgebäude habe an der Vorderseite einen fünf Meter breiten Zugang gehabt. Die Front sei durch zwei seitlich stehende Holzsäulen architektonisch hervorgehoben worden. Zwischen den beiden Bauten habe eine von einem kleinen Nischenbau eingefasste, ebenerdige Grube gelegen.