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Arbeitskräftemangel auf deutschen Weihnachtsmärkten

Einen wachsenden Arbeitskräftemangel auf deutschen Weihnachtsmärkten beklagt das Schaustellergewerbe. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Schaustellerbundes, Frank Hakelberg, sagte am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin, vereinzelt hätten Betreiber von Buden oder Fahrgeräten wegen fehlenden Personals bereits attraktive Plätze absagen müssen. Auch könne es sein, dass Besucher in diesem Jahr länger auf ihren Glühwein oder ihren Bratapfel warten müssten.

Nach Hakelbergs Worten sind die Löhne der Mitarbeiter wegen der Konkurrenzsituation gestiegen. “Wir zahlen deutlich über dem Mindestlohn”, sagte er. Die Personalnot bedeute auch, dass die Schaustellerfamilien viel mehr arbeiten müssten. “Die Weihnachtsmärkte sind wichtig für uns”, so der Hauptgeschäftsführer. Mit dem dabei verdienten Geld müsse die einkommenslose Zeit zu Jahresbeginn bis zur Volksfest-Saison überbrückt werden.

Als Gründe für den Personalmangel nannte der Hauptgeschäftsführer die steigende Konkurrenz zu anderen Branchen wie etwa dem Gast- oder Baugewerbe. Die Arbeit im Schaustellergewerbe sei hart, müsse bei jedem Wetter geleistet werden und sei geprägt von ständigen Umzügen. Lange habe man mit polnischen oder rumänischen Kräften gearbeitet; seit der EU-Freizügigkeit könnten diese Menschen aber ihre Arbeitsplätze in der EU frei wählen. Zwar gebe es mittlerweile Zugangs-Abkommen mit den Westbalkanstaaten. Es dauere aber fast ein Jahr, bis interessierte Arbeitskräfte ein Visum bekämen. Das sei wenig hilfreich.

Hakelberg sagte, Flüchtlinge oder Menschen aus der Ukraine seien als Arbeitskräfte auf den Weihnachtsmärkten hoch willkommen. In manchen Kommunen gebe es Kooperationen mit den Arbeitsagenturen, die Mitarbeiter zu vermitteln suchten.