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Appell für Zivilcourage nach anti-israelischem Vandalismus in Münster

Nach Vandalismus an der Holocaust-Gedenkstätte in Münster haben die Stadt, Institutionen und Verbände in einem gemeinsamen Appell zu Zivilcourage aufgerufen. „Unsere freiheitlich-demokratische und friedliebende Stadtgesellschaft darf sich niemals an die neuerlich auch in Münster zu beklagende Häufung von anti-israelischer Agitation gewöhnen“, heißt es in dem am Freitag in Münster veröffentlichten Appell, der von Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) sowie von Vertretern der Universität, des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und des Bistums Münster unterzeichnet ist.

Unbekannte Täter hatten nach Angaben der Polizei zwischen Dienstag und Mittwoch in Münster eine Gedenkstätte beschädigt, die an die Deportation jüdischer Menschen während des NS-Regimes erinnert. Dabei wurde unter anderem ein vor der Gedenktafel stehendes Grablicht zerstört und davor liegende Steine entfernt. Zudem war es zu Beschmierungen und Beschädigungen beim Rathaus, dem Dom, dem Universitätsgebäude sowie bei Denkmälern und beim LWL-Museum für Kunst und Kultur gekommen.

Wer mit krimineller Energie den öffentlichen Raum beschmiere und Gedenkstätten zerstöre, „greift damit unsere Gesellschaft an und fordert uns alle zu einer klaren Haltung heraus“, heißt es in dem gemeinsamen Appell weiter. „Wir appellieren an die Zivilcourage der Stadtgesellschaft, sich offen gegen derartige Taten zu stellen“, erklärten die Unterzeichner.

Auch die SPD-Ratsfraktion in Münster erklärte, „dass Antisemitismus in Münster keinen Platz haben darf“. Antisemitismus sei ein gesamtgesellschaftliches Phänomen und brauche gesamtgesellschaftliche Antworten, sagte die Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Lia Kirsch. „Daher ist jede und jeder von uns aufgerufen, etwas dagegen zu tun.“