Das Plattdüütskbüro der Ostfriesischen Landschaft ruft dazu auf, täglich Plattdeutsch zu sprechen, um die Sprache auch im Alltag am Leben zu erhalten. Obwohl laut einer Umfrage noch rund 48 Prozent der Befragten Ostfriesinnen und Ostfriesen die Sprache täglich gebrauchten, werde sie von nur knapp 16 Prozent der Befragten mit Kindern und Enkeln gesprochen, teilte die Kulturbehörde Ostfriesische Landschaft am Dienstag in Aurich mit.
Im vergangenen September seien 2.637 Personen zur plattdeutschen Sprach- und Verstehenskompetenz in Ostfriesland befragt worden, hieß es. Danach sprechen mehr als 58 Prozent der Befragten gut bis sehr gut Plattdeutsch. 84 Prozent gaben an, die Sprache gut bis sehr gut zu verstehen.
„Diese Zahlen haben uns auf die Idee gebracht, zehn gute Gründe für das Sprechen von Plattdeutsch zu formulieren“, sagte die Leiterin des Plattdüütskbüros, Grietje Kammler. Dazu gehörten unter anderem die Vorbildfunktion als plattsprechender Mensch, der Vorteil der Mehrsprachigkeit für Kinder oder auch die Heimatverbundenheit.
Ein weiterer Vorteil sei die Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten, führte Kammler weiter aus. So gebe es beispielsweise die gebräuchlichen Redensarten: „Ut en Esel word keen Danzpeerd“. Wörtlich übersetzt bedeute dies: „Aus einem Esel wird kein Tanzpferd.“ Gemeint sei aber: „Er kann nicht aus seiner Haut.“
Das Plattdeutsche sei für Ostfriesland mit seiner besonderen Geschichte der Friesischen Freiheit identitätsstiftend, betonte Kammler. So hätten bei der Umfrage 93 Prozent der Befragten gesagt: „Ich kann mir Ostfriesland nicht ohne Plattdeutsch vorstellen.“