Am Mittwoch bleiben die Apotheken in Sachsen-Anhalt wegen einer Protestaktion geschlossen. Nur der Notdienst bleibe gesichert, teilte der Landesapothekerverband (LAV) am Dienstag in Magdeburg mit. Man wolle „sehr lautstark“ den Fokus auf die bedrohliche Versorgungssituation mit Arzneimitteln richten, hieß es. „Wir müssen jetzt für eine bessere Versorgung mit Arzneimitteln protestieren“, sagte Mathias Arnold, Vorsitzender des LAV.
Momentan lasse die Bundespolitik die Apotheker im Stich, sagte Arnold. Zudem sorge sie ständig mit neuen, untauglichen Scheinlösungen für eine große Unsicherheit bei Apothekern und Bürgern, meinte der LAV-Vorsitzende. Daher wollen sich zahlreiche Apotheker aus Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am Mittwochnachmittag zu einer zentralen Kundgebung in Dresden versammeln.
Mittlerweile seien viele Patienten von Lieferengpässen betroffen, hieß es. Dafür seien die Apotheken nicht verantwortlich. Es gehe so weit, dass die verlässliche Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln in Deutschland teilweise destabilisiert sei und Apotheken sogar Wartelisten einführen müssten.
Zudem wolle man sich für ein ausreichendes Honorar einsetzen. „Die Leistungen und Herausforderungen des Jahres 2023 können nicht mehr mit einem Honorar aus dem Jahr 2013 bezahlt werden“, sagte Arnold. Ebenso bräuchten die Apotheken dringend einen Inflationsausgleich. Viele Apotheken im Land stünden wirtschaftlich auf der Kippe und müssten bereits am Personal sparen, hieß es.