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AOK: Mehr Hochbetagte liegen im Krankenhaus in Schleswig-Holstein

In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein werden zunehmend über 80 Jahre alte Patienten und Patientinnen versorgt. Dem AOK-Krankenhaus-Report zufolge lagen im Jahr 2023 rund 134.150 Hochbetagte im Krankenhaus und damit deutlich mehr als noch 2005 mit rund 69.600, wie die Krankenkasse am Mittwoch in Kiel mitteilte.

Besonders die ärztliche Versorgung und Vernetzung im ambulanten Bereich der Altenpflege müsse gestärkt werden, um einen Kollaps in den Kliniken künftig zu vermeiden, erklärte die AOK. Dem Report zufolge lagen 2022 mehr als 40.000 Menschen mit einer Pflegediagnose im Krankenhaus, die auch ambulant hätten versorgt werden können.

Setzten sich die bisherigen Entwicklungen weiter fort, würden die Kliniken vor erhebliche Herausforderungen stellen, sagte AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann. Die Krankenhäuser müssten in den kommenden Jahren mit weniger Personal deutlich mehr hochaltrige Menschen versorgen. Auf diese doppelte demografische Herausforderung seien viele Kliniken bislang nicht vorbereitet, erklärte er.

Bei den Hochaltrigen liegen meist mehrere Erkrankungen gleichzeitig vor. Zudem haben sie durch Demenz oder starke Gebrechlichkeit oft einen hohen medizinischen und pflegerischen Bedarf. Die Analysen des Krankenhaus-Reports zeigen, dass in Schleswig-Holstein nach wie vor über die Hälfte der Ausgaben für die Versorgung hochbetagter Menschen auf den Krankenhausbereich entfällt.

Dagegen lag der Anteil der Ausgaben für die ambulante Versorgung der über 80-Jährigen zuletzt nur bei 14 Prozent der Gesamtkosten. „Wir müssen dafür sorgen, dass nur die Menschen im Krankenhaus behandelt werden, deren stationäre Behandlung nicht vermieden werden kann“, so Ackermann.