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AOK: Mehr Fehltage durch Schlafstörungen

Schlafstörungen verursachen in Schleswig-Holstein immer mehr Fehltage. Mit 36.763 Fehltagen im vergangenen Jahr sei ein neuer Höchstwert erreicht worden, wie die Krankenkasse AOK Nordwest am Donnerstag mitteilte. Das seien 36,7 Prozent mehr als im Jahr 2023 (26.903 Fehltage). Verglichen mit dem Jahr 2020 habe sich die Anzahl der Krankmeldungen aufgrund von Schlafstörungen sogar mehr als verdreifacht (11.275 Fehltage). Die Zahlen basieren auf Daten der AOK-versicherten Beschäftigten in Schleswig Holstein. „Die Folgen von Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum können gravierend sein. Daher ist die deutliche Zunahme der Fehlzeiten eine alarmierende Entwicklung“, sagte AOK-Nordwest-Vorstand Tom Ackermann.

Laut AOK waren 23.210 AOK-Versicherte in Schleswig-Holstein 2024 wegen Schlafstörungen in ärztlicher Behandlung. Die Ursachen für Schlafstörungen seien vielschichtig, hieß es. Auslösende Faktoren könnten unter anderem Stress und Leistungsdruck sein. Auch regelmäßiger Alkoholkonsum und eine intensive Nutzung von Computern und Smartphones vor dem Schlafen könnten sie begünstigen. Die gesundheitlichen Folgen reichten von Müdigkeit und Konzentrationsproblemen bis hin zu Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. „Wie wichtig Schlaf ist, zeigt sich oft erst, wenn er fehlt. Lassen sich die Schlafprobleme nicht beheben und leiden Betroffene häufig und regelmäßig unter Abgeschlagenheit und Konzentrationsproblemen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden“, erklärte Ackermann.

Eine Einnahme von Schlaf- und Beruhigungsmitteln sollte nur in Ausnahmefällen erfolgen, rät die AOK. Von 2020 bis 2024 ist laut AOK-Daten die Verordnung dieser Medikamente in Schleswig-Holstein um 14,2 Prozent zurückgegangen. „Wer auf allgemeine Verhaltensregeln der Schlafhygiene achtet, kann schon viel dazu beitragen, dass sich der Schlaf-Wach-Rhythmus harmonisiert“, sagte Ackermann. Die AOK versichert bundesweit etwa 27 Millionen Menschen. Die AOK Nordwest hat rund 2,97 Millionen Mitglieder.