In Mecklenburg-Vorpommern leidet mehr als jeder Dritte an Bluthochdruck. 2023 seien 35 Prozent der Bevölkerung ab 20 Jahren betroffen gewesen, teilte die AOK Nordost am Donnerstag mit. „Bluthochdruck tritt besonders mit zunehmendem Alter auf. Das heißt aber nicht, dass nicht auch jüngere Menschen darunter leiden können“, erklärte Ralf Krakor, Herzspezialist bei der AOK Nordost.
Mecklenburg-Vorpommern sei durchschnittlich das drittälteste Bundesland in Deutschland. Innerhalb des Bundeslandes gehöre die Mecklenburgische Seenplatte laut Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zu den Landkreisen mit den im Schnitt ältesten Menschen. Mit fast 40 Prozent liege die Bluthochdruckrate hier am höchsten. Am niedrigsten sei sie in Rostock (28 Prozent).
Unbehandelt könne Bluthochdruck schwere Folgen haben, unter anderem Schlaganfälle, Herzinfarkte und Durchblutungsstörungen der Netzhaut am Auge. „Bluthochdruck ist eine Erkrankung, die man gut in den Griff bekommen kann – durch einen gesünderen Lebensstil, Verhaltensanpassungen und wenn nötig durch Medikation“, erklärte der Mediziner. Das Chronikerprogramm Koronare Herzerkrankungen (DMP HK) der AOK Nordost setzte deshalb auf die richtige Einstellung des Blutdrucks durch entsprechende Medikation und eine Anpassung des Lebensstils. Im Jahr 2023 mussten DMP-Teilnehmende rund 22 Prozent seltener ins Krankenhaus als AOK-Versicherte, die nicht in ein DMP eingeschrieben waren.
Die Zahlen gehen auf den Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK zurück. Die AOK hat bundesweit 20,9 Millionen Mitglieder. Die AOK Nordost versichert rund 1,7 Millionen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin.