Beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) ist die Anwesenheitsquote der Rundfunkratsmitglieder an den Plenumssitzungen 2023 gesunken. Im vergangenen Jahr habe die Quote bei durchschnittlich 80 Prozent gelegen, 2022 seien es noch 84 Prozent gewesen, teilte die NDR-Gremiengeschäftsstelle dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Nachfrage mit. Dem Rundfunkrat gehören 58 Mitglieder aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und dem Kirchenbereich an.
Aufgabe des Gremiums ist es unter anderem, die Einhaltung der Programmanforderungen zu überwachen. Der NDR ist die Vier-Länder-Anstalt für Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Im Jahr 2023 gab es beim NDR-Rundfunkrat insgesamt sieben Plenumssitzungen, 2022 waren es acht. 15 Mitglieder nahmen im vergangenen Jahr an allen sieben Sitzungen teil, wie eine epd-Auswertung der veröffentlichten Anwesenheitslisten ergab.
Drei Mitglieder kamen demnach auf eine Quote von rund 29 Prozent, sie waren jeweils nur an zwei von sieben Sitzungen anwesend. Dabei handelte es sich um Thomas Krüger, SPD-Abgeordneter im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Fikret Abaci, entsandt vom niedersächsischen Integrationsrat, und Anne Bader, Vertreterin des Landessportbunds Mecklenburg-Vorpommern.
Für den zwölfköpfigen NDR-Verwaltungsrat, der die wirtschaftliche Geschäftsführung des Intendanten kontrolliert, gab die Gremiengeschäftsstelle eine Teilnahmequote von durchschnittlich 92 Prozent sowohl für 2023 als auch für 2022 an.
Die Mitglieder des Verwaltungsrats wie auch des Rundfunkrats sind ehrenamtlich tätig. Die zwölf Verwaltungsratsmitglieder erhalten eine Aufwandsentschädigung, ebenso diejenigen Mitglieder des Rundfunkrats, die dort hervorgehobene Positionen innehaben. Dabei handelt es sich gemäß NDR-Staatsvertrag um den vierköpfigen Rundfunkratsvorstand und die Vorsitzenden der Ausschüsse.
Seit Januar 2024 erhalten die Vorsitzenden von Rundfunkrat und Verwaltungsrat laut Gremiengeschäftsstelle eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von jeweils rund 1.150 Euro, bei den stellvertretenden Gremienvorsitzenden seien es etwa 925 Euro. Die übrigen Verwaltungsratsmitglieder bekämen knapp 695 Euro pro Monat. Diesen Betrag erhielten auch Ausschussvorsitzende des Rundfunkrats. Zusätzlich erhalten alle Mitglieder der Aufsichtsgremien bei Anwesenheit ein Sitzungsgeld.