Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die Schirmherrschaft des Essener Vereins „Zweitzeugen“ übernommen. Klein würdige damit die Bildungsarbeit der Organisation, die Kindern und Jugendlichen die Lebensgeschichten Holocaust-Überlebender nahebringt, damit sie sie als „Zweitzeugen“ weitererzählen, teilte der Verein in Essen mit. „Durch das Weitertragen der Erinnerungen bleibt nicht nur die gelebte Geschichte lebendig, es trägt auch zu einer Sensibilisierung unserer Gesellschaft gegenüber Antisemitismus und Diskriminierungen aller Art bei“, zitiert der Verein aus einer Videobotschaft des Antisemitismusbeauftragten.
Der Verein bietet nach eigenen Angaben seit 2012 Workshops, Ausstellungen, Vorträge und Schulbesuche zum Thema Nationalsozialismus an. In den vergangenen Jahren seien auch digitale Formate dazu gekommen. So erzählten im Podcast „Geschichten, die bleiben“ Ehrenamtliche des Vereins die Überlebensgeschichten von NS-Zeitzeugen.
Auf der digitalen Lernplattform www.werde-zweitzeuge.de könnten junge Menschen zudem eigenständig die multimedial aufbereiteten Lebensgeschichten der Holocaust-Überlebenden Elisheva Lehmann, Henny Brenner, Erna de Vries und Rolf Abrahamsohn entdecken. Mehr als 23.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland seien inzwischen bereits zu „Zweitzeugen und -zeuginnen“ geworden, hieß es.