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Antibesatzungsaktivistinnen sollen aus Israel abgeschoben werden

Zwei ausländischen Aktivistinnen wird anti-israelisches Verhalten vorgeworfen. Deshalb sollen sie des Landes verwiesen werden. Sie hatten Bewohnern eines palästinensischen Dorfs durch ihre Präsenz Schutz bieten wollen.

Israel will offenbar zwei ausländische Aktivistinnen wegen “anti-israelischer Aktivitäten” abschieben. Die beiden waren nach Angaben von Menschenrechtlern am Wochenende in dem Gebiet Masafer Yatta in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten festgenommen worden, als sie palästinensische Dorfbewohner Präsenzschutz leisteten. Laut Bericht der Tageszeitung “Haaretz” (Dienstag) wird ihnen auch vorgeworfen, gegen ein Aufenthaltsverbot verstoßen zu haben.

Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich nach Angaben des “International Solidarity Movement” um eine 48-jährige Schwedin und eine 70-jährige Irin, die beide in Großbritannien leben. Ihnen sei zunächst der Besuch des Westjordanlands für 15 Tage verboten worden. Nach einer Anhörung vor dem israelischen Innenministerium sei ihnen mitgeteilt worden, dass sie aus Israel ausgewiesen würden.

Die Schwedin und die Irin hatten sich zusammen mit israelischen Aktivisten in dem Dorf Khalet Al-Dabia in dem Gebiet Masafer Yatta aufgehalten. Die israelische Armee erklärte das Gebiet am Sonntagmorgen für 24 Stunden zum militärischen Sperrgebiet und verweigerte am Montag einer Gruppe von internationalen Journalisten sowie einem palästinensischen Minister den Zugang.

Das Gebiet Masafer Yatta, das 19 palästinensische Dörfer mit rund 1.500 Einwohnern umfasst, wurde von Israel zu einem militärischem Übungsgebiet (Feuerzone 918) deklariert. Den Bewohnern drohen Zwangsvertreibung und Hausabrisse. Bekannt wurde Masafer Yatta unter anderem durch den Ocar-gekrönten israelisch-palästinensischen Dokumentarfilm “No other Land”.