Das Bus- und Bahnangebot ist laut einer Greenpeace-Analyse für Millionen Menschen in Deutschland unzureichend. Rund 26 Prozent der Deutschen hätten an ihrem Wohnort einen sehr schlechten Zugang zum öffentlichen Nahverkehr, erklärte die Umweltorganisation. Dabei gibt es ein großes Stadt-Land-Gefälle, aber auch Unterschiede zwischen den Bundesländern.
Während rund 78 Prozent der Menschen in kreisfreien Großstädten von gutem oder sehr gutem ÖPNV profitierten, seien es in dünn besiedelten ländlichen Kreisen lediglich elf Prozent, hieß es. Die Hälfte der Menschen sei dort vom öffentlichen Nahverkehr abgehängt. Für die Analyse wurden nach Angaben von Greenpeace aktuelle Fahrplandaten analysiert. Damit wurde für die rund 11.000 deutschen Gemeinden sowie Landkreise und Bundesländer ermittelt, wie gut Menschen den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erreichen können.
Nahverkehr: Unterschiede zwischen den Bundesländern
Große Unterschiede gibt es demnach auch zwischen den 16 Bundesländern. Hessen steht auf Platz fünf mit 19,4 Prozent, Rheinland-Pfalz auf Platz sieben mit 23,8 Prozent und das Saarland auf Platz neun mit 30 Prozent. Schlusslicht der Analyse ist Niedersachsen, wo den Angaben zufolge rund 42 Prozent der Menschen einen schlechten Zugang zum öffentlichen Nahverkehr haben. Auch Bayern (38,5 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (38,4 Prozent) liegen auf den hinteren Plätzen. Deutlich besser schneidet etwa Nordrhein-Westfalen ab, wo der Anteil der Menschen mit schlechtem ÖPNV-Zugang bei rund 18 Prozent liegt.
Für die Bewertung des ÖPNV-Zugangs wurden unter anderem die Häufigkeit der Abfahrten sowie die Entfernung des Wohnorts zur Haltestelle berücksichtigt. Die Analyse wurde nach Angaben von Greenpeace von den Münchner Datenanalysten Plan4Better umgesetzt.