Amnesty International dringt auf mehr Schutz für Menschen, die sich für das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche einsetzen. Frauenrechtlerinnen, Ärzte und Einrichtungen, die Abtreibungen anbieten, würden kriminalisiert, eingeschüchtert und angegriffen, erklärte die Menschenrechtsorganisation in Berlin zur Veröffentlichung eines Berichts. „Der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen für ungewollt Schwangere darf weder gesetzlich noch im Alltag behindert werden“, sagte die Amnesty-Expertin für Geschlechtergerechtigkeit, Katharina Masoud.
Amnesty führte nach eigenen Angaben rund 50 Interviews mit Aktivistinnen und Beschäftigten im Gesundheitswesen aus mehr als 30 Ländern, etwa aus Ghana, Tansania und Venezuela. Insbesondere medizinische Angestellte berichteten demnach von Ausgrenzung. Sie erhielten keine Anerkennung für ihre Arbeit und müssten fürchten, kriminalisiert, schikaniert und stigmatisiert zu werden. Dies reiche von verbalen Drohungen über körperliche Gewalt bis hin zu Gerichtsurteilen.