Artikel teilen:

Am Kölner Dom läutet Petersglocke zum Tod von Papst Franziskus

Kölns größte Glocke, der “decke Pitter”, läutete am Ostermontag zum Tod des Papstes. Auch in den kommenden Tagen wird im Dom an den Verstorbenen gedacht. Der Dompropst würdigte Franziskus, klammerte aber auch Kritik nicht aus.

Kurz nach Bekanntgabe des Todes von Papst Franziskus hat im Kölner Dom die größte Glocke, die Petersglocke oder “decke Pitter”, als Zeichen der Trauer geläutet. Während der Gottesdienst zum Ostermontag in der Kathedrale lief, erreichte die Teilnehmer die Nachricht. Die Messfeier wurde spontan durch ein Gebetsgedenken unterbrochen. Das Domkapitel richtete in der Kathedrale einen Gedenkort ein, an dem Menschen ihre Anteilnahme zum Ausdruck bringen können. Auch ein Kondolenzbuch liegt an der Schmuckmadonna aus, wie das Domkapitel am Montag mitteilte.

Es werde in allen Domgottesdiensten in den kommenden Tages des Verstorbenen gedacht, hieß es. Am Mittwoch soll um 18.30 Uhr für Franziskus eine besondere Messe gefeiert werden, ein Pontifikalrequiem. Das Internetportal domradio.de wird live übertragen.

Der Kölner Dompropst Guido Assmann, der an der Spitze des Domkapitels steht, würdigte den Verstorbenen: “Mit seinem bescheidenen Auftreten, seinem Mitgefühl und seinem Herz für Arme, Vertriebene und Schwache hat Franziskus viele Sympathien gewonnen.” Er habe es verstanden, Brücken der Liebe und Geschwisterlichkeit zu anderen Religionen zu bauen, und ein wichtiges Zeichen im Kampf gegen die weltweite Umweltzerstörung gesetzt.

Zugleich sei Franziskus auch ein Papst gewesen, der polarisiert habe, so der Dompropst. “Einige seiner Äußerungen und Entscheidungen sind als unverbindlich oder missverständlich kritisiert worden – und haben auch uns Christinnen und Christen im Erzbistum Köln herausgefordert”, so Assmann. Franziskus hatte vor drei Jahren vom Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wegen dessen Umgang mit der Missbrauchsaufarbeitung ein Rücktrittsgesuch verlangt. Dieses blieb unbeantwortet. Mehrere deutsche Bischöfe hatten wiederholt auf eine Entscheidung von Franziskus gedrängt.