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Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt feiert 50 Jahre

Das Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main feiert diesen Donnerstag die Gründung vor 50 Jahren. Das Zentrum sei das größte jüdische Alten- und Pflegeheim in Deutschland, teilte die Jüdische Gemeinde am Mittwoch mit. „Es ist der Jüdischen Gemeinde wichtig, dass den Mitgliedern, wenn sie älter werden, ein jüdisches Haus mit hohem Standard zur Verfügung steht“, sagte Vorstandsmitglied Leo Latasch. Zu dem Festakt werden der hessische Finanzstaatssekretär und Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU) und die Frankfurter Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) erwartet.

Das Altenzentrum stehe Menschen jeder Herkunft offen, erklärte der Leiter Sandro Huberman dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Haus mit 174 Plätzen sei voll belegt, die Wartezeit betrage derzeit drei bis sechs Monate. Rund 70 Prozent der Bewohner seien jüdisch, die restlichen 30 Prozent christlich, atheistisch oder islamisch. Das Haus pflege die jüdischen Traditionen mit Gottesdiensten in der eigenen Synagoge, Feiertagen und koscherem Essen. 145 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmerten sich in drei Schichten um die in Wohngruppen lebenden Bewohner.

Das Gebäude des Altenzentrums wurde auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde errichtet, das 1942 durch die Nationalsozialisten zwangsgeräumt wurde. Die meisten der damaligen Patientinnen und Patienten wurden in Konzentrationslager verschickt und ermordet.