Zum ersten Welttag der Gletscher am 21. März hat der Deutsche Alpenverein (DAV) auf den rapiden Rückgang der Eisflächen in den Alpen verwiesen. Prognosen gingen davon aus, dass die Alpen schon im Jahr 2100 eisfrei sein werden, teilte der DAV am Mittwoch mit. Allein im vergangenen Jahr hätten sich die österreichischen Gletscher im Schnitt um gut 24 Meter zurückgebildet. Spitzenreiter war demnach der Sexegertenferner in den Ötztaler Alpen: Er zog sich um 227,5 Meter zurück. Um die Folgen des Eisschwunds „abzumildern und sich bestmöglich darauf einzustellen“, müssten Klimaschutzmaßnahmen forciert und der Bergsport in den Hochalpen neu konzipiert werden, mahnte der DAV.
Gletscher prägten die Landschaft der Alpen und seien eng mit dem Bergsport verknüpft. Dennoch gebe es keine Illusionen: „In den Ostalpen ist ihre Existenz nur noch eine Frage der Zeit, selbst die härtesten Klimaschutzmaßnahmen können das Abschmelzen nicht verhindern“, erklärte DAV-Experte Tobias Hipp laut Mitteilung. Der Alpenverein unterstütze deshalb Projekte, die die Folgen des Gletscherrückgangs für die Sicherheit im Bergsport und die Wegesicherheit untersuchten. Zudem baue man hochgelegene Hütten für einen geringeren Wasserverbrauch um.
Anlässlich des Welt-Gletschertags zeigt der DAV am 28. März im Münchner Leopoldkino die Deutschland-Premiere der Dokumentation „Requiem in Weiss“, die an 14 Gletschern in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz gedreht wurde. Im Anschluss folgt eine Podiumsdiskussion zum Thema. Im Alpinen Museum ist noch bis August 2026 die Sonderausstellung „Zukunft Alpen. Die Klimaerwärmung“ zu sehen, die die Folgen der Klimaerwärmung für die Biodiversität, steigende Naturgefahren sowie den Wandel der touristischen und sportlichen Infrastruktur behandelt. (0930/19.03.2025)