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Allianz berät über Krise und Entwicklung im Sahel

Die Sahelregion gilt als ein Epizentrum des Terrorismus. Auch der Klimawandel setzt die Bevölkerung unter Druck. Das hat nach Einschätzung von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze Folgen über die Region hinaus.

Die Mitglieder der Sahel-Allianz treffen sich ab Montag (15. Juli) zu ihrer Generalversammlung in Berlin. Erstmals nehmen Vertreter von Nichtregierungsorganisationen teil. “Die Herausforderungen sind riesig”, betonte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Die Präsidentin der Sahel-Allianz kandidiert erneut um den Vorsitz.

Schulze nannte es fahrlässig, “dieser Region mit einer der jüngsten Bevölkerungen der Welt den Rücken zu kehren”. Der Sahel, jene Region am südlichen Rand der Sahara in Afrika, sei eine der “ärmsten der Welt und inzwischen ein Epizentrum des Terrorismus. Die Folgen des Klimawandels verschärfen die Konflikte weiter”.

Unter den rund 150 Teilnehmern sind Vertreter der EU-Kommission, der Weltbank sowie der mauretanische Wirtschaftsminister Abdessalam Ould Mohamed Saleh. Regierungsvertreter von Mali, Niger und Burkina Faso nehmen nicht teil. In allen drei Ländern sind Militärregierungen an der Macht. Laut Schulze müsse man sich auf die “neuen Gegebenheiten” einstellen. Konkret könne das heißen, in einigen Ländern noch stärker auf lokale Akteure und Nichtregierungsorganisationen zu setzen. Jeder neue Job, jede Wasserleitung, jede Gesundheitseinrichtung, jede Ausbildungsstätte helfe, dem Terrorismus den Nährboden zu entziehen.

Die Sahel-Krise begann Ende 2011 durch einen Aufstand von Teilen der Tuareg-Bevölkerung im Norden Malis. Wenig später stürzte das Militär die damalige Regierung. In dieser Phase gelang es islamistischen Gruppen erstmals, sich in der Region auszubreiten. Zwischenzeitlich wurden sie zurückgedrängt. Mittlerweile sind sie aber bis in den Norden der westafrikanischen Küstenstaaten präsent.