Wie werden junge Menschen zu Demokraten? Indem man sie demokratisch bildet, sind die Direktoren der Evangelischen Akademien in Ostdeutschland überzeugt. Sie kritisieren, dass der Staat hier seit Jahrzehnten spart.
In der Debatte um das politische Profil junger Menschen fordern die Evangelischen Akademien in Ostdeutschland mehr Geld für Bildungsangebote jenseits der Schule. “Eine Demokratie muss in demokratische Bildung investieren. Vor allem die außerschulische politische Bildung mit ihrem Freiwilligkeitsprinzip ist kein Nice-to-have, sondern eine unumgängliche Investition in die Zukunft dieser Demokratie”, mahnte die Berliner Akademiedirektorin Friederike Krippner am Mittwoch in einem gemeinsamen Statement mit den Direktoren der Evangelischen Akademien von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Dass an diesem Bereich seit Jahrzehnten gespart werde, sei fatal. Der Staat dürfe sich nicht hinter einer missverstanden Neutralitätsbehauptung verstecken, sondern müsse die Voraussetzungen dafür schaffen, dass seine Bürgerinnen und Bürger verantwortungsvolle politische Entscheidungen treffen könnten.
Der Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, Christoph Maier, rief dazu auf, die Bedürfnisse der Jüngeren in einer immer älter werdenden Gesellschaft stärker zu berücksichtigt: “Jungen Menschen kann nicht aufgebürdet werden, was uns alle gleichermaßen betrifft. Für unser Gemeinwesen und die Hoffnung auf eine gute Zukunft tragen alle Generationen Verantwortung.”
Im September finden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg statt. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass viele junge Wähler Sympathien für rechtspopulistische Parteien haben.