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Ärztetag fordert Stärkung des Gesundheitswesens für Krisenzeiten

Die Corona-Pandemie hat es gezeigt: Deutschland ist alles andere als krisenfest. Und Putins Angriff auf die Ukraine legt offen, dass das Gesundheitswesen Nachholbedarf für Krisenzeiten hat.

Der Deutsche Ärztetag fordert, das deutsche Gesundheitswesen fit für Krisen zu machen. Notwendig sei ein verbindlicher Stufenplan mit klar definierten Verantwortlichkeiten von Bund, Ländern und Gemeinden, der regionale Notfälle ebenso abdecke wie die Versorgung im Katastrophen- und im Kriegsfall.

Der Ärztetag forderte die Politik auf, die in der vergangenen Legislaturperiode nicht mehr abgeschlossenen Arbeiten am Gesetz zur Stärkung der Resilienz kritischer Anlagen und am Gesundheitssicherstellungsgesetz wieder aufzunehmen. Angedacht waren unter anderem eine sinnvolle Patientensteuerung, die Bevorratung von Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie regelmäßige Ernstfallübungen für das Gesundheitspersonal.

Zudem sprach sich der Ärztetag dafür aus, ein gemeinsames Lagezentrum Gesundheit beim nationalen Sicherheitsrat einzurichten. Es solle im Krisenfall die Koordination zwischen Bund, Ländern und Kommunen gewährleisten. Auch müssten Krankenhäuser, Praxen und Pflegeeinrichtungen krisenfester gemacht werden. Um die Bevölkerung im Krisenfall mit kritischen Arzneimitteln versorgen zu können, ist nach Auffassung der Ärzteschaft der Aufbau strategischer Reservebestände notwendig.

Die Digitalisierung und die Cybersicherheit sind nach Überzeugung der Ärzteschaft weiter auszubauen. Zudem müsse der Öffentliche Gesundheitsdienst als einer der Eckpfeiler eines resilienten Gesundheitssystems gestärkt und mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Auch die Gesundheits- und Krisenkompetenz der Bevölkerung sei zu verbessern.