Eine Lagerhalle am Hauptbahnhof Halle, die am Dienstagmorgen abgebrannt ist, sollte offenbar ein rechtsextremes Kampfsportzentrum werden. Wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet, handelt es sich um die geplante „Gladiator Fight Academy“ von Kampfsportlern aus dem rechtsextremen Hooligan-Milieu.
Die Polizei in Halle hat laut MDR bestätigt, dass dort ein Fitness- und Kampfsportstudio entstehen sollte. Unter anderem seien in der Halle bereits Sportgeräte gelagert worden. Nach ersten Schätzungen werde von einem Schaden von rund 250.000 Euro ausgegangen. Die Polizei teilte mit, sie habe Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Laut MDR sollte das Training dort ab April starten. Durch den Brand werde das jetzt nicht mehr möglich sein.
Laut MDR habe das Innenministerium Sachsen-Anhalt zuvor bestätigt, dass die geplante Eröffnung der örtlich zuständigen Polizeiinspektion in Halle bekannt gewesen sei. Die Landespolizei könne hinsichtlich der möglichen Bedeutung des Clubs für die rechtsextreme Kampfsport-Szene aber aktuell keine valide Einschätzung vornehmen, hieß es.
Einer der Initiatoren ist laut MDR ein bundesweit vernetzter Rechtsextremist, der jahrelang als Kindertrainer und Kämpfer bei einem Kampfsportclub in Halle aktiv gewesen sei. 2021 sei er wegen Beteiligung an Angriffen einer Thüringer Neonazi-Hooligan-Gruppe auf gegnerische Fußballfans zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Valentin Hacken vom Bündnis „Halle gegen Rechts“ sagte dem Sender, mit der Eröffnung der Halle sei zu befürchten, dass dort ein Trainingsort für militante Neonazis entstehen könnte.