13,8 Millionen Beschäftigte, 28 Kilometer Strecke und täglich Millionen Autos – Deutschland ist ein Pendlerland. Es gilt: Je kleiner der Wohnort, desto länger ist die Fahrstrecke – und umso wichtiger ein eigenes Auto.
Mit dem Auto zur Arbeit fahren gehört für viele Menschen in Deutschland zum Alltag. Rund 13,8 Millionen Arbeitnehmer nutzten daher im Jahr 2020 die sogenannte Pendlerpauschale, um die Kosten für das Auto steuerlich geltend zu machen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Durchschnittlich fuhren diese Beschäftigten dabei 28 Kilometer von der Wohnung bis zur Arbeitsstelle und zurück. Insgesamt dürfte die Zahl der Pendler noch höher liegen, da laut Mitteilung viele Arbeitnehmer mit einem Pauschbetrag von damals unter 1.000 Euro ihre Strecke beim Finanzamt nicht geltend machten.
Die verstärkte Nutzung von Homeoffice in manchen Branchen im Zuge der Corona-Pandemie im Jahr 2020 habe laut Statistikamt zwar zu einem Rückgang der insgesamt gependelten Strecken geführt. Allerdings habe dies nur wenig Einfluss auf die Zahl der Arbeitnehmer gehabt, die die Pendlerpauschale in ihrer Steuererklärung geltend machten.
Die Länge der jeweiligen Strecken unterschied sich je nach Wohnsituation. In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern fuhren Pendler laut Mitteilung durchschnittlich rund 24 Kilometer zur Arbeit. In Städten mit 20.000 bis unter 100.000 Einwohnern waren es 29 Kilometer und in Städten unter 20.000 Einwohnern sowie in Dörfern 30 beziehungsweise 31 Kilometer.
Mit 11,6 Millionen nutzten 84 Prozent der erfassten Pendler mindestens zum Teil das eigene Auto für den Weg zur Arbeit, erklärten die Statistiker. In Großstädten waren es demnach 68 Prozent der Pendler – in Mittel- und Kleinstädten 87 beziehungsweise 91 Prozent und in Landgemeinden 93 Prozent.