Nach einem Anschlag auf die Ditib-Moschee in Siegburg bei Bonn haben sich zwei Tatverdächtige der Polizei gestellt. Die beiden Männer im Alter von 23 und 26 Jahren wandten sich am Samstag an Bundespolizisten am Berliner Hauptbahnhof, wie die Bonner Polizei am Montag mitteilte. Beide Personen erklärten, dass sie für die Sachbeschädigung an der Siegburger Moschee in der Nacht zum Samstag verantwortlich seien.
Die Tatverdächtigen wurden den Angaben zufolge nach ihrer Vernehmung entlassen. Zudem sei von einem der Männer das mitgeführte Smartphone zur Beweissicherung beschlagnahmt worden.
Nach dem aktuellen Erkenntnisstand fuhr zur Tatzeit ein PKW mit vier Personen vor, wie es hieß. Drei der Insassen seien dann in Richtung Moschee gegangen. Zwei von ihnen hätten die Scheibe des Eingangsbereiches mit einem Stein eingeworfen. Die Tatverdächtigen seien dann zum Auto zurückgelaufen und hätten sich vom Ort des Geschehens entfernt.
Aufgrund der Gesamtumstände nahm laut Polizei ein Team des Staatsschutzes die Ermittlungen am Tatort auf. Hier seien mehrere Steine sichergestellt worden. Auf einem habe sich ein Aufkleber befunden, der auf die rechtsextreme Gruppierung “LRG” (Letzte Rettung Germania) hinweist. Konkretisierbare Hinweise auf die weiteren Beteiligten lägen derzeit noch nicht vor, so die Polizei.
Der Siegburger Bürgermeister Stefan Rosemann (SPD) verurteilte den Anschlag. “Dieser Angriff gilt nicht nur der Ditib-Gemeinde. Er gilt uns und dem friedlichen Miteinander in unserer Stadt”, sagte er dem Bonner “General-Anzeiger”.