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Zwei Frauen, eine Schau: Vivian Greven und Paula Modersohn-Becker

Vivian Greven und Paula Modersohn-Becker: In Bremen ist vom 22. Juni an eine Ausstellung zu sehen, die Arbeiten der Düsseldorfer Gegenwartskünstlerin Greven Gemälde und Zeichnungen der berühmten Worpsweder Malerin (1876-1907) gegenüberstellt. Das Paula Modersohn-Becker Museum in der Böttcherstraße zeigt die Schau bis zum 15. September, wie das Haus am Freitag mitteilte. Sie verdeutliche, welches Potenzial Malerei in der Gegenwart haben könne.

Neben gemeinsamen motivischen Bezügen wie Mutterschaft und Selbstberührung strebten beide Künstlerinnen nach einer zeitlosen Anmutung fern von jeder Tagesaktualität, wie sie vor allem in Aktdarstellungen zum Ausdruck komme. Aus Sicht von Museumsdirektor Frank Schmidt gibt es aber auch Unterschiede. Zwar stehe sowohl bei Vivian Greven als auch bei Paula Modersohn-Becker das Figurative im Zentrum ihres Schaffens: „Doch könnte die Behandlung der Oberflächen nicht unterschiedlicher sein.“

Paula Modersohn-Becker gehört zu den bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus. Ihre Arbeiten hängen mittlerweile in so namhaften Häusern wie dem New Yorker „Museum of Modern Art“. In ihrem kurzen Leben war die Worpsweder Malerin ausgesprochen produktiv und hat allein mehr als 60 Selbstbildnisse geschaffen. Berühmt wurde sie unter anderem mit dem ersten weiblichen Selbstakt der Kunstgeschichte, dem „Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag“ aus dem Mai 1906, das sie schwanger zeigt.

Vivian Greven, 1985 geboren, zählt nach Angaben des Paula Modersohn-Becker Museum zu den vielbeachteten jungen Malerinnen ihrer Generation. In den vergangenen Jahren seien ihre suggestiven Bilder in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt worden. Erstmals sei sie nun in Bremen zu sehen.