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Zwei Ausstellungen zum Werk von Ewald Mataré in Kleve eröffnet

Im Museum Kurhaus Kleve sind seit Sonntag zwei Ausstellungen zum Leben und Werk des Künstlers Ewald Mataré zu sehen. Sein wechselvoller Werdegang sei eng verknüpft mit den großen Ereignissen des 20. Jahrhunderts, erklärte das Museum. Die Retrospektive „Ewald Mataré – Kosmos“ lade zu einer Zeitreise zu den Wegstationen und Werken des Künstlers ein. In der Gruppenausstellung „House of Mataré“ werden Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die im ehemaligen Wohn- und Atelierhaus von Ewald Mataré in Meerbusch-Büderich entstanden sind.

Die beiden Schauen sind bis zum 9. März 2025 geplant und laut Museum die bisher größten über Leben und Werk Matarés (1887-1965). Der in Aachen geborene Künstler gehöre zu den bedeutendsten Vertretern der Klassischen Moderne in Deutschland, hieß es. Sein Leben und Werdegang waren geprägt vom Ersten Weltkrieg, der Weimarer Republik, dem Nationalsozialismus, dem Zweiten Weltkrieg und dem Aufschwung der jungen Bundesrepublik. In verschiedenen Themensälen werden Matarés Kunstwerke zusammen mit Archivalien, Modellen und Entwurfszeichnungen präsentiert. Schwerpunkte in der Arbeit Matarés sind neben Tierdarstellungen auch sakrale Werke.

Arbeiten des Malers, Grafikers und Bildhauers befinden sich in zahlreichen Museumssammlungen und an öffentlichen Orten, vor allem in Nordrhein-Westfalen. Zu den wichtigen Werken des Künstlers in den Jahren nach Kriegsende zählen etwa die Bronzetüren im Südportal des Kölner Doms, das Westfenster im Aachener Dom, das Salzburger Domportal oder die Portale der Weltfriedenskirche im japanischen Hiroshima.

Seine künstlerisch prägenden Jahre verbrachte Mataré von 1907 bis 1932 in Berlin, bis er von den Künstlern Paul Klee und Walter Kaesbach an die Kunstakademie Düsseldorf berufen wurde. Doch nach sieben Monaten wurde er von den Nationalsozialisten aus seinem Amt entlassen und galt fortan als „entarteter“ Künstler. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt er in der jungen Bundesrepublik hohe Anerkennung und zahlreiche öffentliche Aufträge. Im Museum Kurhaus Kleve ist ein großer Teil des künstlerischen Nachlasses des 1965 verstorbenen Matarés beheimatet.

Viele seiner Werke aus den Museen wurden in der NS-Zeit beschlagnahmt, von den Machthabern verkauft oder zerstört. Zwar erhielt Mataré laut Museum kein Berufsverbot, aber auch keine öffentlichen Aufträge. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er als Professor für Bildhauerei an die Kunstakademie Düsseldorf zurück, wo etwa Joseph Beuys, Erwin Heerich oder Georg Meistermann zu seinen Studenten zählten.