Volker Jung ist am Sonntag in einem Festgottesdienst in Wiesbaden offiziell aus seinem Amt als Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) verabschiedet worden. Vier Tage zuvor war er 65 Jahre alt geworden. Der Theologe ist nach 16 Jahren an der Spitze der Landeskirche Ende vergangenen Jahres in den Ruhestand gegangen.
Volker Jung wurde in Schlitz im Vogelsbergkreis geboren, in die Region ist er auch nach dem Eintritt in den Ruhestand zurückgekehrt. Evangelische Theologie studierte er in Bielefeld-Bethel, Heidelberg und Göttingen. Nach dem Ersten Theologischen Examen war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen und promovierte dort. 2016 erhielt Jung die Ehrendoktorwürde der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Nach dem Vikariat in Alsfeld von 1991 bis 1992 und einem Spezialvikariat bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ war er ab 1993 Pfarrer in den Kirchengemeinden Stumpertenrod und Köddingen im Vogelsberg. 1997 übernahm Jung eine Pfarrstelle in Lauterbach, 2006 wurde er in der Region zusätzlich Dekan.
Nach seinem Amtsantritt als Kirchenpräsident 2009 übernahm der Theologe verschiedene Aufgaben in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Von 2010 bis 2015 war er Vorsitzender der EKD-Kammer für Migration und Integration. Ab 2015 gehörte Jung dem Rat der EKD an, von dem Ratssitz trat er nach seiner Wiederwahl 2021 im vergangenen Jahr zurück, weil er das Ehrenamt im Ruhestand nicht weiterführen wollte.
Von 2015 bis Ende 2024 war Jung Aufsichtsratsvorsitzender des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main. Von 2016 bis 2022 amtierte der Theologe, der Laufen, Rad- und Skifahren zu seinen Hobbys zählt, auch als Sportbeauftragter der EKD. 2021 wurde Jung von der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) zum Vorsitzenden der Vollkonferenz und des UEK-Präsidiums gewählt.