Die Kultur des Sterbens und der Bestattung ist kein leichtes Thema. Doch genau diesem hat sich das Museum für Sepulkralkultur in Kassel gewidmet. Eine Einrichtung die vielleicht vor dem Aus steht.
Die Existenz des ersten deutschen Sepulkralmuseums ist laut einem Zeitungsbericht gefährdet. Demnach muss die Sanierung des Kasseler Museums für Sepulkralkultur mit deutlich weniger Fördergeld realisiert werden als erhofft, wie die “Hessische/Niedersächsische Allgemeine” am Montag berichtete. Die Liste der zu behebenden Mängel reiche von einem undichten Dach, über eine defekte Heizung – bis zu Schimmelbildung.
Laut Bericht hat sich zum Erhalt des gefährdeten Museums die Kampagne “Der Tod gehört dazu” gegründet. Auf der Seite todgehörtdazu.de gebe es etwa Videos von teils prominenten Unterstützern. Zu diesen gehören unter anderem die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kerstin Fehrs, und der Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt.
Ursprünglich sei das Museum von Kosten in Höhe von rund 33 Millionen Euro ausgegangen. Nun gebe es allerdings insgesamt lediglich 20,64 Millionen. “Für uns bedeutet das schmerzhafte Einschnitte, aber wir sind es gewohnt, kreativ mit unseren Mitteln umzugehen”, so Direktor Dirk Pörschmann laut Zeitung. Das Museum wurde 1992 gegründet. Seine Aufgaben sieht es darin, das kulturelle Erbe beim Bestattungs-, Friedhofs- und Denkmalwesen zu erforschen, zu fördern und zu vermitteln.
Aktuell sucht die Leitung des Museums laut Bericht erfolglos nach Ausweichräumen. Denkbar sei etwa das ehemalige Polizeipräsidium von Kassel, welches momentan als Depot des landeseigenen kunsthistorischen Verwaltungs-Instituts “Hessen Kassel Heritage” genutzt werde. Zudem stehe eine Ausstellung im Modekaufhaus C&A zur Debatte. Befürworter dieser Idee sei unter anderem der ehemalige Kasseler Oberbürgermeister und heutiger Sprecher des Freundeskreises des Museums, Bertram Hilgen.
Das Museum werde nun ein Konzept erarbeiten, was wo eingelagert werden soll. Danach werde das hessische Kulturministerium prüfen, welche landeseigenen Liegenschaften in Betracht kommen. “Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam eine gute Lösung finden”, so Kulturminister Timon Gremmels (SPD).