Die Landesarbeitsgemeinschaft der Thüringer Hilfsorganisationen unterstützt Forderungen nach einer Stärkung des ehrenamtlich organisierten Bevölkerungsschutzes in Schulen. Eine Ausrichtung solcher Unterrichtsinhalte speziell auf reale Bedrohungslagen werde jedoch nicht für zielführend gehalten, sagte deren Vorsitzender René Rimbach von der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft Thüringen am Freitag in Erfurt.
Die meisten Thüringer Bürgerinnen und Bürger erlernten den Umgang mit medizinischen Notfällen erstmals beim Erwerb des Führerscheins und frischten ihr Wissen danach nie wieder auf. Deshalb engagierten sich die Hilfsorganisationen in der Breitenausbildung im Bereich Erste Hilfe. So gehe man schon heute in Kindergärten und Schulen und bilde junge Menschen fort, sagte Rimbach.
Ein positiver Begleiteffekt könne zudem sein, dass sich junge Menschen über die Teilnahme an solchen Kursen für ein ehren- oder hauptamtliches Engagement im Bevölkerungsschutz interessierten. „Schulische Übungen zum Verhalten in Kriegsfällen schüren jedoch Verunsicherungen und Ängste bei den jungen Menschen“, befürchtete Rimbach.
Zuvor hatte sich Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) dafür ausgesprochen, junge Menschen in Schulen auf Krisen vorzubereiten. Gerade auch junge Menschen sollten die Bedrohungen der Freiheit kennen und mit den Gefahren umgehen können.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Thüringer Hilfsorganisationen vertritt insgesamt 12.000 haupt- und ehrenamtliche Helfer im Freistaat in fünf großen Hilfsorganisationen.