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ZDF rechnet mit 123 Millionen Euro Defizit im nächsten Jahr

Der ZDF-Fernsehrat hat am Freitag den Haushaltsplan für das nächste Jahr verabschiedet. Danach plant der Sender mit Hauptsitz in Mainz mit einem Minus von etwas über 123 Millionen Euro. Den kalkulierten Erträgen von fast 103 Millionen Euro stellte der Sender errechnete Ausgabe von fast 226 Millionen Euro gegenüber. Das Defizit werde aus den Rücklagen gedeckt, erklärte das ZDF im Anschluss an die Sitzung. Damit sei der Haushaltsplan 2024 ausgeglichen.

Das laufende Jahr schloss das Zweite nach eigenen Angaben mit einem Plus von fast 10 Millionen Euro ab. Die Einnahmen 2023 bezifferte der Sender auf rund 184 Millionen Euro, die Ausgaben auf knapp über 174 Millionen Euro.

ZDF-Intendant Norbert Himmler betonte, der Sender setze seine „solide Finanzpolitik“ fort. Trotz der hohen Inflation werde er zum Ende der aktuellen Beitragsperiode, die Ende 2024 ausläuft, kein Defizit aufweisen. Dies sei nur mit erheblichen Einsparungen machbar. Dafür würden Prozesse und Strukturen überprüft, Planungen angepasst und die Zusammenarbeit mit der ARD ausgebaut.

Himmler bekräftigte, für die nächste Rundfunkbeitragsperiode ab 2025 habe das ZDF „eine maßvolle Anmeldung abgegeben, die unterhalb der Inflationsrate liegt und damit ein reales Minus beinhaltet“. Er vertraue darauf, dass sich die Bundesländer an das von ihnen festgelegte Verfahren und die verfassungsrechtlichen Vorgaben hielten, unterstrich Himmler.

Der Rundfunkbeitrag soll nach einem kürzlich bekannt gewordenen Vorschlag der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ab 2025 für vier Jahre um 58 Cent auf 18,94 Euro pro Monat und Haushalt steigen. Mehrere Ministerpräsidenten sprachen sich bereits gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags aus. Die KEF will ihre Empfehlung Anfang 2024 an die Bundesländer übergeben.