Die Vertreter der Bundesländer im ZDF-Fernsehrat haben 2024 häufiger an den Sitzungen des Aufsichtsgremiums teilgenommen als in den beiden Vorjahren. Der epd wertete die Präsenzlisten der Plenums- und Ausschusssitzungen aus und ermittelte für das vergangene Jahr eine Anwesenheitsquote von durchschnittlich 70 Prozent. In den Jahren 2023 und 2022 hatte die Teilnahmequote der 16 Ländervertreter im Schnitt bei jeweils 56 Prozent gelegen. Insgesamt hat der Fernsehrat, der das Programm des ZDF kontrolliert, 60 Mitglieder.
Die Anwesenheit der Ländervertreter war aber auch 2024 unterdurchschnittlich. Die Quote für alle Fernsehratsmitglieder betrug im Schnitt 81 Prozent. Sie stieg damit 2024 im Vergleich zu den beiden Vorjahren geringfügig an, damals hatte sie jeweils bei 78 Prozent gelegen.
Auf die niedrigsten Quoten kamen 2024 die Abgesandten der Länder Schleswig-Holstein und Bremen. Die schleswig-holsteinische Bildungsstaatssekretärin Dorit Stenke (parteilos) nahm nur an drei von elf Sitzungen teil und kam damit auf eine Quote von 27 Prozent. Die Bremer Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) nahm an zwei von fünf Sitzungen teil und erreichte 40 Prozent. Die Vertreter der übrigen elf Länder hatten Anwesenheitsquoten von 56 bis 86 Prozent.
2024 kamen 23 der 60 Fernsehratsmitglieder auf eine Anwesenheitsquote von 100 Prozent bei den Plenums- und Ausschusssitzungen. Der Fernsehrat hat seit Juli 2024 vier Ausschüsse, zuvor waren es sechs. Die meisten Sitzungen absolvierten Katrin Kroemer, die vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV) entsandt wird, und Christoph Becker, der die Interessen der Musikwirtschaft vertritt. Beide nahmen an allen 17 Sitzungen teil. Kroemer ist erste stellvertretende Fernsehratsvorsitzende, Becker weiterer Stellvertreter.
Die Fernsehratsvorsitzende Gerda Hasselfeldt nahm an 12 von 13 Sitzungen teil und kam damit auf eine Teilnahmequote von 92 Prozent. Die ehemalige CSU-Bundesministerin wird vom Deutschen Roten Kreuz in den Fernsehrat entsandt.