Rund 10.300 Menschen haben sich im vergangenen Jahr das Leben genommen. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der Suizide damit leicht zu (plus 1,8 Prozent), wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anlässlich des weltweiten Präventionstages gegen Suizide am 10. September mitteilte. Ein historischer Tiefststand bei Suiziden war 2019 mit rund 9.000 Fällen verzeichnet worden.
Über alle Altersgruppen hinweg begehen Männer deutlich häufiger Suizid als Frauen. Im Jahr 2023 töteten sich in knapp drei Viertel der Fälle Männer (7.500 Fälle) selbst, 2 800 Suizide begingen Frauen. Im langfristigen Vergleich ist die Zahl der Suizide nach einem deutlichen Rückgang in den 1980er und 1990er Jahren in den vergangenen 20 Jahren relativ konstant geblieben.
Unterschiedliche Fallzahlen bei Altersgruppen
In den einzelnen Altersgruppen entwickelten sich die Fallzahlen unterschiedlich. So ging die Zahl der Suizide unter jungen Menschen deutlich stärker zurück als die Fälle insgesamt: Starben 2003 noch gut 700 unter 25-Jährige in Deutschland durch Suizid, so waren es im vergangenen Jahr knapp 500. Unter älteren Menschen nahmen dagegen die Suizide binnen 20 Jahren teilweise deutlich zu. Am stärksten war der Anstieg in Altersgruppe 85 plus: Hier hat sich die Zahl der Suizide von 600 im Jahr 2003 auf knapp 1.300 im Jahr 2023 mehr als verdoppelt.
Auch wenn die Zahl der Fälle in den jüngeren Altersgruppen geringer ist, so ist die suizidbedingte Sterblichkeit gerade bei jungen Menschen besonders hoch. Bei den 10- bis unter 25-Jährigen war Suizid im Jahr 2023 die häufigste Todesursache, vor Verkehrsunfällen und Krebs. 18 Prozent aller Todesfälle in diesem Alter waren Suizide. Zum Vergleich: In der Altersgruppe 85 plus machten die Suizide 0,3 Prozent aller Todesursachen aus.