Über 20.000 Abtreibungen wurden im Jahr 2023 in NRW durchgeführt. Die Fallzahl ist laut Statistischem Landesamt so hoch wie seit etwa 15 Jahren nicht mehr. Welche Daten und Fakten noch veröffentlich wurden.
In Nordrhein-Westfalen gab es im vergangenen Jahr die höchste Zahl von Abtreibungen seit 2008. Frauen mit Wohnsitz im Bundesland ließen 2023 insgesamt 23.246 Schwangerschaftsabbrüche durchführen, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr habe die Zahl der Abtreibungen damit um 688 Fälle (3,0 Prozent) zugenommen.
Neun von zehn Frauen waren laut Landesamt zum Zeitpunkt des Eingriffs zwischen 18 und 39 Jahre alt (89,9 Prozent). 7,6 Prozent waren über 40 Jahre alt, 602 der Frauen waren minderjährig (2,6 Prozent). 57 Mädchen waren jünger als 15 Jahre. Zudem habe mehr als die Hälfte der Frauen (55,8 Prozent) vor dem Abbruch bereits mindestens ein Kind geboren. Darunter befanden sich 3.104 Frauen mit drei oder vier und weitere 510 Frauen mit fünf oder mehr Kindern.
Zeitlich habe der Abbruch in 47,8 Prozent der Fälle vor der siebten Schwangerschaftswoche gelegen; etwa vier Fünftel (79,4 Prozent) aller Schwangerschaften seien vor der neunten und 96,7 Prozent vor der zwölften Woche abgebrochen worden. Insgesamt 96,9 Prozent der Abtreibungen sei ambulant durchgeführt worden, 3,1 Prozent stationär in Krankenhäusern.
Laut Landesamt sind 95,3 Prozent der Abbrüche im Anschluss an die gesetzlich vorgeschriebene Beratung erfolgt. Indikationen aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten seien in 4,7 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch gewesen.