Krisen und Naturkatastrophen zwangen vergangenes Jahr wieder Millionen zur Flucht im eigenen Land. Nicht nur die Zahl der Betroffenen steigt; das Phänomen Vertreibung erfasst auch immer mehr Länder.
Schätzungsweise 83,4 Millionen Menschen haben Ende 2024 als Binnenvertriebene gelebt, mehr als doppelt so viele wie vor einem Jahrzehnt. Das geht aus dem Jahresbericht des Internal Displacement Monitoring Centre hervor, der am Dienstag in Genf veröffentlicht wurde. Demnach waren bei 73,5 Millionen Vertriebenen Konflikte und Gewalt die Ursache, dass sie im eigenen Land fliehen mussten; das waren 10 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 9,8 Millionen verloren aufgrund von Naturkatastrophen ihr Zuhause, ein Anstieg um 29 Prozent.
Hinter jedem Vertriebenen stehe ein entwurzeltes Leben und eine gefährdete Zukunft, so die Nichtregierungsorganisation. Von der Flucht innerhalb des Heimatlandes seien nicht nur mehr Menschen betroffen als je zuvor; die Entwicklung erfasse auch immer mehr Länder. Aufgrund der steigenden Zahlen, der weiteren Verbreitung sowie der Folgen der Vertreibung erhalte dieses Phänomen zu Recht immer mehr Aufmerksamkeit in nationalen und internationalen Debatten.
Der Bericht verweist darauf, dass Länder, die mit langjährigen Krisen zu kämpfen haben, 2024 die höchste Zahl von Binnenvertriebenen verzeichneten. Dazu gehörten die Demokratische Republik Kongo, Jemen und der Sudan.