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‚Ich bin kein Anderer‘ – Yared Dibaba über Zugehörigkeit

Yared Dibaba, TV-Moderator, Schauspieler und Autor, kam als Kind aus Äthiopien nach Deutschland – heute spricht er offen über Ausgrenzung und Zugehörigkeit.

Yared Dibaba setzt sich für mehr Anerkennung und Zugehörigkeit von Zugewanderten in Deutschland ein
Yared Dibaba setzt sich für mehr Anerkennung und Zugehörigkeit von Zugewanderten in Deutschland einStephan Wallocha

NDR-Fernsehmoderator Yared Dibaba fühlt sich als Zugewanderter ausgegrenzt. „Ich bin in Deutschland erwachsen geworden, alt geworden. Und doch reicht all das nicht aus, um als selbstverständlich deutsch zu gelten“, schreibt Dibaba in einer Kolumne für das evangelische Monatsmagazin „Chrismon“.

Dibaba kam 1979 als Zehnjähriger mit seinen Eltern aus Äthiopien nach Deutschland. 1993 bekam er die deutsche Staatsbürgerschaft.

Dibaba: „Ich bin kein ‘Anderer’ – ich bin Teil dieses Landes“

Deutschland sei längst vielfältig, Millionen Menschen mit einer internationalen Geschichte seien Teil der Gesellschaft, schreibt der Moderator. „Und doch wird immer noch unterschieden zwischen “echten Deutschen„ und “den Anderen„, kritisiert er und fügt hinzu: “Ich bin kein ‘Anderer’. Ich bin hier. Ich bin Teil dieses Landes. Ich bin Bürger dieses Landes.”

Die politische Debatte über Migration ist aus Sicht Dibabas zunehmend vergiftet. Über Zugewanderte werde gesprochen, als seien sie keine Menschen, sondern ein Problem, das es zu lösen gelte. „Ich frage mich, ob diejenigen, die solche Begriffe verwenden, jemals darüber nachgedacht haben, was das mit uns macht“, schreibt der Fernsehmoderator, der zu den Herausgebern von „Chrismon“ gehört.