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Wirbel um Dresdner Gedenkort: Stadt räumt Fehler ein

Nach dem Wirbel um eine entfernte Inschrift für die Opfer des Zweiten Weltkrieges in Dresden hat die Stadtverwaltung kommunikative Versäumnisse eingeräumt. „Bei Veränderungen an einem so sensiblen Erinnerungsort ist eine proaktive Kommunikation dringend erforderlich“, hieß es am Dienstag in einer Erklärung der Stadtverwaltung Dresden. Die Inschrift auf dem Altmarkt war vor einigen Tagen bei Bauarbeiten entfernt worden.

Dies sei „planmäßig“ erfolgt, aber vorher nicht kommuniziert worden, hieß es. Das Vorgehen habe „berechtigterweise für viele Fragen in der Bevölkerung“ gesorgt. Der Erinnerungsort, zu dem auch eine metallene Spur im Pflaster gehört, markiert den Ort der Verbrennung von Toten der Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945. Auf dem Altmarkt wurden damals die Leichen von fast 7.000 Menschen verbrannt. Insgesamt starben bei den Angriffen etwa 25.000 Menschen.

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sagte, die Kritik in dieser Angelegenheit sei berechtigt, „da wir aus kommunikativer Sicht äußerst unglücklich agiert haben“. Eine rechtzeitige Information sei „unerlässlich gewesen“.

Die Absprachen zur Neugestaltung des Platzes habe es bereits 2019 gegeben, hieß es. Ein Teil davon sei gewesen, dass die Gravur in der Lehne der Sitzbank entfernt wird. Zuvor war die Inschrift wiederholt in die Kritik geraten, weil sie nicht würdig genug sei.

Eine Erinnerungsstele, die bei den Bauarbeiten beschädigt worden war, soll zeitnah wieder aufgestellt werden. Neue Diskussionen über den Gedenkort seien „im sich zu konstituierenden Beirat für Erinnerungskulturen denkbar“, hieß es.