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Westfälische Kirche mit deutlichem Kirchensteuer-Plus

BIELEFELD – Die Evangelische Kirche von Westfalen erwartet in diesem Jahr Kirchensteuereinnahmen von 550 Millionen Euro. Das sind fünf Prozent mehr als im vergangenen Jahr und 60 Millionen Euro mehr als ursprünglich kalkuliert. Als Grund nannte Finanzdezernent Arne Kupke in Bielefeld die gute Lage am Arbeitsmarkt, durch die auch die Lohnsteuer wachse. Strukturell werde die Kirchensteuer aber abnehmen, warnte Kupke: Die Zahl der Kirchenmitglieder gehe zurück, zudem sinke die Finanzkraft der Kirchensteuer zahlenden Mitglieder im Vergleich zur übrigen Bevölkerung.
Von den Mehreinnahmen 2018 sollen gut 9,5 Millionen Euro in einen Innovationsfonds, eine grundlegende Umstellung der Buchhaltung und ein IT-Projekt fließen. Gut sechs Millionen Euro sollen für Clearing-Rückzahlungen ausgegeben werden. Das verbleibende Mehraufkommen wird je zur Hälfte in die weitere Versorgungssicherung für Pfarrer und Kirchenbeamte gesteckt und an die 490 Gemeinden und 28 Kirchenkreise verteilt.
Für kommendes Jahr legt Kupke ein Kirchensteueraufkommen von 507 Millionen Euro zugrunde. Davon gehen 11,8 Millionen Euro in den EKD-Finanzausgleich für die ärmeren Landeskirchen in Ost- und Mitteldeutschland. Die verbleibenden 495,2 Millionen Euro fließen an die Kirchenkreise und in gesamtkirchliche Aufgaben. Die Landeskirche erhält für ihre Aufgaben neun Prozent der zu verteilenden Kirchensteuermittel, das sind knapp 44,6 Millionen Euro.
Für die Umstellung der Buchhaltung zum „Neuen kirchlichen Finanzmanagement“ (NKF) kündigte Kupke einen Neuansatz an. Es sei in seinen Augen notwendig, die vielfältigen Software-Lösungen in den 19 Kirchenkreis-Ämtern zu vereinheitlichen. Dafür wird im Haushalt 2019 Geld bereitgestellt. epd/leg