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Weniger Vögel in Thüringens Gärten

Die Zahl der Vögel in Thüringens Gärten und Parks geht offenbar zurück. Bei der Mitmach-Aktion „Stunde der Gartenvögel“ am zweiten Maiwochenende seien im Schnitt nur noch 32,3 Vögel pro Garten gezählt worden, teilte der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) am Dienstag in Jena mit. Das sei im Vergleich zu 2024 durchschnittlich ein Vogel weniger pro Garten. Vor zehn Jahren seien sogar noch 41,4 Vögel pro Garten gesichtet worden.

In Thüringen ist nach Auswertung der Vogelzählung weiterhin der Haussperling häufigster Gartengast, gefolgt von Staren, Kohlmeisen, Amseln und Blaumeisen. Alle diese Arten seien jedoch im Vergleich zum Vorjahr seltener beobachtet worden. Thüringenweit sei bei der zurückliegenden Zählung besonders auf den Hausrotschwanz, den „Vogel des Jahres“ 2025, geachtet worden. Im Vergleich zum Vorjahr sei er geringfügig häufiger pro Garten gesichtet worden.

Der Naturschutzreferent des Umweltverbands, Marcus Orlamünder, zeigte sich von dem Rückgang nicht überrascht. Neben allgemeinem Lebensraumverlust, Insektensterben und dem Verlust der Biodiversität kämpften viele Vögel in den Städten und Dörfern unter anderem auch mit der zunehmenden Trockenheit in Mitteldeutschland. Bei bestimmten Arten kommen zudem Krankheiten hinzu, die den geschwächten Vögeln zusätzlich zusetzen.

An der „Stunde der Gartenvögel“ haben in diesem Jahr mehr als 2.300 Personen im Freistaat teilgenommen. Die Vogelzählung des Nabu fand bereits zum 21. Mal statt. Die Ornithologen können sich dank der zahlreichen engagierten Teilnehmenden ein gutes Bild von langfristigen Bestandstrends machen.