Im vergangenen Jahr sind in Thüringen 38 Jungen und 39 Mädchen adoptiert worden. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik am Dienstag in Erfurt mitteilte, entsprachen die insgesamt 77 Adoptionen einem Rückgang um zwölf Verfahren im Vergleich zum Vorjahr 2023. Damit habe die Zahl der im vergangenen Jahr vollzogenen Adoptionen einen neuen Tiefststand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1993 erreicht.
Besonders häufig adoptiert wurden den Angaben zufolge Säuglinge sowie Kleinkinder. Etwas mehr als jedes zweite Kind (54,5 Prozent) war zum Zeitpunkt der Adoption unter drei Jahre alt. Bei rund der Hälfte der Adoptionen (37 Verfahren) waren die neuen Eltern nicht mit den Kindern verwandt. Von diesen Kindern waren 30 jünger als sechs Jahre.
Demgegenüber wurden laut Statistischem Landesamt ältere Kinder häufig von Verwandten, Stiefvätern beziehungsweise Stiefmüttern an Kindesstatt angenommen. Von den 31 adoptierten Kindern im Alter ab sieben Jahren sei dies bei 77,4 Prozent beziehungsweise 24 Kindern der Fall gewesen. Die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen 76 der 77 adoptierten Kinder.
Die Zahl der am Jahresende 2024 zur Adoption vorgemerkten Kinder und Jugendlichen hat sich den Angaben zufolge gegenüber dem Vorjahr von 27 auf 52 Kinder und Jugendliche verdoppelt. Demgegenüber lagen den Thüringer Jugendämtern 126 Adoptionsbewerbungen vor. Rechnerisch standen damit am Jahresende 2024 einem beziehungsweise einer zur Adoption vorgemerkten Minderjährigen mehr als zwei mögliche Adoptivfamilien gegenüber. Ende 2023 habe dieses Verhältnis noch bei eins zu fünf gelegen, teilten die Statistiker mit.