Artikel teilen:

Weitere Festnahmen am Tempelberg

Nach Zusammenstößen zwischen Juden und Muslimen an einem der Tore zum Tempelberg sind am Montagmorgen drei Palästinenser festgenommen worden. Sie werden nach Angaben der israelischen Polizei verdächtigt, zu “nationalistischen Provokationen gegen jüdische Besucher des Tempelbergs” aufgerufen zu haben. Ferner seien einige Personen des Platzes verwiesen worden, die gegen die Besucherregeln verstoßen hätten.

Die Polizei beklagte in ihrer Mitteilung eine aufwiegelnde und realitätsverzerrende Darstellung der Realität am Tempelberg durch “terroristische Organisationen und ähnliche Elemente”. Sie betonte, dass es “keine Änderung des bestehenden Status Quo auf dem Tempelberg” gebe. Nichtmuslimische Besucher könnten die heilige Stätte “zu den regulären Zeiten und im Einklang mit den festgelegten Besuchsrichtlinien besuchen”. Gleichzeitig würden die muslimischen Gebete auch während der jüdischen Feiertage nach ihrem festen Zeitplan abgehalten.

Am Sonntag war laut israelischen Medienberichten ein jüdischer Aktivist der Gruppe “Rückkehr zum Berg” bei dem Versuch festgenommen worden, ein Schaf für ein Schlachtopfer auf den Tempelberg in Jerusalem zu bringen. Die Gruppe erklärte, sie werde weiterhin für den baldigen Bau eines dritten jüdischen Tempels an der heiligen Stätte sowie die Wiederaufnahme von Opferungen kämpfen. “Regierung und Araber” legten sich “mit der falschen Organisation” an.

Der Tempelberg ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige Heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels. Zahlreiche biblische und religiöse Überlieferungen wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks oder aufseiten des Islams die Himmelsreise Mohammeds sind mit dem Ort verbunden.

Der geltende Status Quo gestattet Nichtmuslimen den Besuch, das öffentliche Gebet ist auf dem Tempelberg Muslimen vorbehalten. An Besuchen nationalistischer Israelis auf dem Tempelberg sowie an jüdischen Forderungen nach Gebetsrechten auf dem Tempelberg entzündete sich in der Vergangenheit wiederholt teils gewalttätiger Protest von Palästinensern.