Der Weimarer Orgelsommer lädt in diesem Jahr zu 17 Konzerten ein. Bis Ende September stehen bei dem Festival jeden Sonntagabend Musikaufführungen auf dem Programm. Im Mittelpunkt steht die 1999 im historischen Gehäuse des Vorgängerinstruments von 1812 erbaute Orgel der evangelischen Herderkirche. Zum Auftakt der Konzertreihe standen am Pfingstsonntag Werke von Johann Sebastian Bach (1685-1750) und Louis Vierne (1870-1937) auf dem Programm.
Mehrere Konzerte werden nach Angaben der Veranstalter in diesem Jahr vom „Deutschen Albert Schweitzer Zentrum“ unterstützt. Anlass ist der 150. Geburtstag des Arztes, Theologen, Pazifisten und Friedensnobelpreisträgers Albert Schweitzer (1875-1965). Eingeladen seien Künstler und Künstlerinnen, die auf dessen Wirken als Organist Bezug nehmen oder in besonderer Verbindung mit den Wirkungsorten Schweitzers stehen, hieß es.
Der Weimarer Orgelsommer gehört zu den traditionsreichsten und ältesten Konzertreihen der Stadt. Die Reihe wurde 1953 von dem Organisten, Kantor und Weimarer Hochschullehrer Ernst Köhler (1910-1990) mit einer „Stunde der Orgelmusik“ begründet und wird seitdem jährlich fortgesetzt.
Die neue Orgel der Weimarer Herderkirche wurde von der Orgelbaufirma Sauer aus Frankfurt an der Oder gebaut. Dabei wurden auch mehrere erhaltene Register aus einer 1908 in der Herderkirche installierten Walcker-Orgel verwendet. Diese war im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und zwischen 1953 und 1964 durch Sauer teilweise wiederhergestellt worden.