Zum 200. Geburtstag der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach (1824-1897) zeigt die Klassik Stiftung Weimar ab Sonntag die Sonderausstellung „Sophie. Macht. Literatur“. Die gebürtige Niederländerin habe sich unter anderem mit der Gründung des heutigen Goethe- und Schillerarchivs in die deutsche Kulturgeschichte eingeschrieben, teilte die Stiftung am Freitag in Weimar mit.
Der kommissarische Direktor des Archivs, Christian Hain, sagte, die bis zum 15. Dezember geöffnete Ausstellung widme sich kritisch den Verdiensten Sophies und frage danach, in welchem Wechselverhältnis Literatur und Macht in der damaligen wie auch in der aktuellen Kulturpolitik stehen. Die Ausstellung zeige auch, wie Sophie ins Forschungsgeschehen eingegriffen habe. „So musste das Vorwort zur Goethe-Gesamtausgabe mehrfach geändert werden“, sagte Hein. Forschern, die damals nicht an der Weimarer Ausgabe beteiligt waren, sei der Zugang zu Goethes Handschriften verwehrt geblieben, um den Exklusivanspruch des patriotischen Großprojekts nicht zu gefährden.