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Weihnachtssänger ziehen an Heiligabend durch Osterode

In Osterode ziehen an Heiligabend wieder Weihnachtssänger durch die Altstadt. Mehr als 20 Personen „vom Teenager bis zur Rentnerin“ wollten sich auch dieses Jahr an dem etwa anderthalbstündigen Rundgang beteiligen, berichtete Christian Dolle vom Evangelischen Kirchenkreis Harzer Land. Die Weihnachtssänger sind bei ihrem Gang in weite Umhänge gekleidet und singen den Choral „Dies ist der Tag, den Gott gemacht“.

Das Osteroder Weihnachtssingen geht auf die Tradition der Nachtwächter zurück. Viele Bürger hatten die Nachtwächter früher auf ihren Rundgängen zu Weihnachten begleitet und dabei gesungen. Nach der Aufgabe des Nachtwächteramtes zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts blieben die Weihnachtssänger vorübergehend zu Hause. 1905 belebte der Osteroder Pastor Friedrich Schünemann den Brauch wieder.

Die Weihnachtssänger treffen sich stets an Heiligabend um 22 Uhr an der Marktkirche im Stadtzentrum. Der Rundgang führt zu weiteren Osteroder Kirchen und schließlich zurück in die Innenstadt. Meistens beobachten mehrere hundert Schaulustige den Umzug.

An den Tagen vor Weihnachten proben die Weihnachtssänger für ihren Auftritt unter freiem Himmel. Dabei werde nicht nur das Singen geübt, sondern auch das Laufen, hieß es. „Laufen und Singen gleichzeitig ist herausfordernd.“