Das Anne Frank Zentrum und das Schulpastoral des katholischen Bistums Trier eröffnen am Freitagabend die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ in der Kirche der Jugend eli.ja in Saarbrücken. Die Wanderausstellung rücke die Lebensgeschichte Anne Franks in den Blickpunkt und fördere die Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung sowie der Bedeutung von Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie, teilte das Bistum Trier mit. Die Schau ist bis zum 23. November zu sehen.
In der Ausstellung erzählten Bildwände von Anne Franks Leben und ihrer Zeit. „Viele private Fotos erlauben einen ganz intimen Einblick in das Leben der Familie Frank und ihrer Freundinnen und Freunde“, erklärte das Bistum. Die persönliche Geschichte werde aber auch in den historischen Kontext gestellt. „Wichtige geschichtliche Ereignisse werden kurz erläutert und durch Filme und Aussagen von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen ergänzt“, hieß es.
Das jüdische Mädchen Anne Frank, das 1929 in Frankfurt am Main geboren wurde, versteckte sich ab 1942 mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten während der Besetzung der Niederlande in einem Amsterdamer Hinterhaus. Dort hielt Anne ihre Erlebnisse und Gedanken in einem Tagebuch fest, das nach dem Krieg als Tagebuch der Anne Frank von ihrem Vater Otto Frank veröffentlicht wurde. Nach zwei Jahren im Versteck wurde die Familie entdeckt. 1945 starb Anne im Alter im KZ Bergen-Belsen. Annes Tagebuch gilt als ein historisches Dokument aus der Zeit des Holocausts.
„Neben der Perspektive der Verfolgten und ihrer Helferinnen und Helfern wird die Perspektive von Mitläuferinnen und Mitläufern sowie Täterinnen und Tätern dargestellt“, erklärte das Bistum. Jugendliche könnten sich so mit Fragen auseinandersetzen, mit denen sich auch Anne Frank beschäftigt habe und die heute noch aktuell seien.
Insgesamt 49 Schülerinnen und Schüler sowie vier Bundesfreiwillige aus Saarbrücken begleiteten als sogenannte Peer-Guides andere Jugendliche sowie Besucherinnen und Besucher durch die Ausstellung. „Sie kommen mit ihnen über die Biografie von Anne Frank ins Gespräch und setzen sich gemeinsam mit Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart sowie mit gegenwärtigen Diskriminierungsformen auseinander“, hieß es.